Zügel und Bügel

Alles rund ums Reiten

  • Home
  • Fürs Pferd
    • Bein- und Hufschutz
    • Hilfszügel & Longieren
    • Steigbügel & Sattelpads
    • Pferdedecken
    • Pferdepflege & Stallapotheke
  • Für den Reiter
    • Reithelme im Vergleich
    • Reithosen
  • Tipps & Tricks
    • Buch- und Filmtipps
    • Geschenktipps
    • Pflegetipps
    • Turniertipps
  • Marktplatz & Events
    • Jobs/Praktika
    • Verkaufspferde
  • Nähkästchen
    • Dressurreiten
    • Pferdevokabular Deutsch-Englisch
    • Online Angebote
    • Zitate und Sprüche
  • Über uns
    • Kontakt
    • Links & Partner
    • Impressum & Datenschutz
Aktuelle Seite: Start / Nähkästchen / Seitengänge erklärt: Ziele & Nutzen

Seitengänge erklärt: Ziele & Nutzen

9. Juni 2025 EvaS

Inhalte

  • Was sind Seitengänge?
  • Weshalb reiten wir Seitengänge?
  • Schulterherein
  • Konterschulterherein
  • Travers
  • Renvers
  • Traversale
  • Trainingsideen für Fortgeschrittene
    • Wechsel von Seitengängen
    • Übergänge in Seitengängen

Was sind Seitengänge?

Welche Seitengänge gibt es?

  • Schultervor – die Vorstufe des Schulterhereins
  • Schulterherein – von N. Oliveira auch als „Aspirin der Reitkunst“ bezeichnet
  • Konterschulterherein bzw. Schulterherein nach aussen
  • Travers oder Kruppeherein
  • Renvers oder Kruppeheraus
  • Traversale – Travers-Bewegung entlang einer Diagonalen
Seitengaenge-lateral-movements

Weshalb zählt das Schenkelweichen nicht zu den Seitengängen?
Seitengänge sind versammelnde Lektionen, in welchen das Pferd gebogen ist. Beim Schenkelweichen tritt das Pferd zwar auch vorwärts-seitwärts, allerdings ist es nicht gebogen, sondern leicht gegen die Bewegungsrichtung gestellt.

Weshalb reiten wir Seitengänge?

Mit Seitengängen kann man das Pferd sehr gut gymnastizieren. Das Pferd muss jeweils ein Bein mehr unter den Schwerpunkt setzen. Durch die kreuzende Bewegung wird das Pferd animiert, die Gelenke der Hinterbeine mehr zu beugen und Last aufzunehmen. Dadurch tragen sie zur Stärkung der Muskulatur und zur Verbesserung der Tragkraft bei. Seitengänge fördern die Beweglichkeit und Geschmeidigkeit und helfen, die natürliche Schiefe auszugleichen und das Pferd gerade zu richten.

Nachfolgend möchte ich darauf eingehen, wie die einzelnen Seitengänge geritten werden und wie sie uns helfen das Pferd zu gymnastizieren.

Schulterherein

Reitet man Schulterherein auf der rechten Hand, d.h. die Bande ist links, führt man die Vorhand etwas nach innen und lässt danach das Pferd mit leichter Abstellung und Biegung rechts auf dem Hufschlag gehen. In der Sportdressur bzw. nach FN sollte man von hinten drei Beinpaare sehen (inneres Vorderbein auf einer Linie, inneres Hinterbein und äußeres Vorderbein auf einer Linie und das äußere Hinterbein auf einer Linie). In der klassischen Reiterei wird das Schulterherein mit etwas mehr Abstellung auf vier Hufschlägen geritten.

Ziel & Nutzen

  • Das innere Hinterbein tritt mehr unter den Schwerpunkt, Hüft- und Kniegelenke müssen sich mehr beugen – das fördert Tragfähigkeit und Versammlung.
  • Das äussere Vorderbein muss vom Körper webspreizen (abduzieren) – das verbessert Schulterfreiheit und Mobilität.
  • Die äussere Seite wird gedehnt – das fördert Längsbiegung.
  • Schulterherein wirkt versammelnd und führt zu mehr Beizäumung.
  • Geraderichtung: Schulterherein rechts hilft insbesondere bei der Geraderichtung von links hohlen Pferden und umgekehrt.
  • hilft bei Pferden die im Schritt zu Pass neigen
  • hilft ein gerades Angaloppieren zu erarbeiten

Hilfengebung

  • der innere Schenkel liegt am Gurt und biegt das Pferd
  • das äussere Bein liegt etwas zurück und begrenzt die Kruppe
  • der innere Zügel stellt das Pferd leicht nach innen
  • der äussere Zügel führt und kontrolliert die Schulter

Der Reitersitz bleibt grundsätzlich mittig, bei der Gewichtsverteilung scheiden sich die Geister – die FN schreibt von mehr Gewicht auf dem inneren Gesässknochen, die Klassiker belasten mehr den äusseren Gesässknochen. Da das Pferd dem Gewicht folgt, bin ich der Meinung, sollte die Gewichtshilfe in Bewegungsrichtung gehen. Wenn das Pferd dazu tendiert über die äussere Schulter auszufallen, will ich das nicht noch mehr fördern und sitze mittig oder mit einer Tendenz nach innen.

Fehler & Korrektur

  • Takt, Fleiss oder Schwung gehen verloren: insbesondere zu Beginn ist es absolut in Ordnung, wenn Fleiss und Schwung nachlassen, da geht es mir mehr um das Erlernen der richtigen Bewegungsidee und auch später setze ich mehr auf Qualität anstelle von Schwung. Es sind die korrekt und langsam/kontrolliert ausgeführten Bewegungen, welche Kraft geben.
    Der Takt hingegen sollte immer gegeben sein. Geht der Takt verloren, sollte der Schwierigkeitsgrad angepasst werden (z.B. erstmal nur ein Schultervor reiten oder weniger lange im Seitengang bleiben und dafür wieder neu ansetzen)
  • die äussere Schulter fällt aus: in diesem Fall hat das Pferd meist zu viel Innenstellung. Die Lösung ist entsprechend den Pferdehals gerader zu behalten (mehr äusserer wie innerer Zügel, phasenweise auch an Aussenstellung denken)
  • das äussere Hinterbein fällt aus: In diesem Fall hat man meist zu viel Abstellung und keine oder zu wenig Längsbiegung (entspricht eher einem Schenkelweichen wie einem Schulterherein). Der Reiter sollte das äussere Hinterbein mit dem äusseren Schenkel besser verwahren und kann zwischendurch eine Volte reiten, um die Biegung zu verbessern.

Konterschulterherein

Das Konterschulterherein ist das Pendant zum Schulterherein, wobei die Bande auf der gebogenen Seite des Pferdes ist. Das bedeutet, dass die Schultern des Pferdes nach aussen geführt werden.

Da die Bande als Begrenzung des äusseren Hinterbeines fehlt (die äussere Seite ist unabhängig von der Bande, sondern immer bezogen auf die Biegung), ist der verwahrende äussere Schenkel im Konterschulterherein besonders wichtig.

Travers

Beim Travers bzw. Kruppeherein ist das Pferd in Bewegungsrichtung gestellt und gebogen. Beim Travers auf der rechten Hand läuft die Vorhand auf dem Hufschlag, die Hinterhand wird um den inneren Schenkel gebogen und läuft etwas in der Bahn. Das Travers soll auch gemäss FN auf vier Hufschlaglinien geritten werden, d.h. jedes Bein geht auf einer eigenen Linie.

Ziel & Nutzen

  • Das äussere Hinterbein tritt mehr unter den Schwerpunkt, Hüft- und Kniegelenke müssen sich mehr beugen – das fördert Tragfähigkeit und Versammlung.
  • Die äussere Seite wird gedehnt. Die Längsbiegung und das Herandehnen an den äusseren Zügel wird verbessert.
  • Die innere Schulter wird leichter.
  • Travers wirkt versammelnd und führt zu mehr Beizäumung.
  • Geraderichtung: Travers rechts hilft insbesondere bei der Geraderichtung von links hohlen Pferden und umgekehrt.

Hilfengebung

  • der innere Schenkel liegt am Gurt und sorgt für Biegung und Vortritt
  • der innere Gesässknochen wird etwas mehr belastet
  • das äussere Bein liegt etwas zurück und sorgt für die vorwärts-seitwärts Bewegung
  • der innere Zügel stellt das Pferd und kann leicht seitwärts-weisend wirken
  • der äussere Zügel begrenzt die Stellung und äussere Schulter

Fehler & Korrektur

  • Zu viel Abstellung (mehr Schwenkelweichen wie Travers: Etwas weniger äusserer Schenkel und/oder äusserer Zügel und dafür etwas mehr Biegung am inneren Bein.
  • im Hals zu stark gestellt: Weniger innerer Zügel und die Schulter am äusseren Zügel begrenzen.

Renvers

Das Renvers bzw. Kruppeheraus ist das Pendant zum Travers, das Pferd ist ebenfalls in Bewegungsrichtung gebogen, wobei die Bande auf der gebogenen Seite des Pferdes ist. Das bedeutet, dass das Pferd in die entgegengesetzte Richtung gebogen ist. Beim Renvers auf der rechten Hand läuft die Hinterhand auf dem Hufschlag und die Vorhand ist etwas in die Bahn versetzt um den linken Schenkel gebogen.

Das Renvers eignet sich gut als Übung zur Geraderichtung der hohlen Seite. Bsp. bei einem rechts hohlen Pferd, kann man auf rechte Hand von der Tendenz her immer wieder etwas an Renvers denken.

Traversale

Die Traversale ist eine vorwärts-seitwärts Bewegung auf der Diagonalen, wobei das Pferd in Bewegungsrichtung gestellt und gebogen ist. Vorder- und Hinterbeine sollten kreuzen, wobei die Vorhand leicht führen sollte.

Da die Traversale einem Travers entlang einer gedachten diagonalen Linie entspricht, sind Ziel, Nutzen und Hilfen identisch zum Travers – nur die Ausrichtung des Pferdes ist unterschiedlich.

Fehler & Korrektur

  • Verwerfen im Genick: Weicht das Pferd der korrekten Stellung aus, indem es z.B. das innere Ohr tiefer nimmt, kann die innere Hand kurzzeitig etwas höher getragen werden, dabei sollte sie jedoch keinesfalls rückwärts einwirken. Andernfalls kann man die Traversale auch wieder auflösen, eine gleichmässig feine Zügelverbindung herstellen und die Traversale neu ansetzen.
  • Hinterbeine kreuzen nicht: Gut auf die eigenen Sitzbeinhöcker sitzen. Das äussere Bein aus der Hüfte zurücknehmen und seitwärts-treibend einsetzen, wenn das äussere Hinterbein abfusst.
  • Hinterhand führt: Weniger äusseres Bein und dafür mit dem inneren Bein mehr vorreiten. Ggf. Traversale auch mit etwas Schultervor zu unterbrechen.

Trainingsideen für Fortgeschrittene

Können Reiter und Pferd erstmal die einzelnen Seitengänge ausführen, können Wechsel zwischen verschiedenen Seitengängen und auch Übergänge bzw. Gangartwechsel im Seitengang geritten werden. Beides hat einen sehr wertvollen Effekt auf die Gymnastizierung, Koordination (von Reiter und Pferd) sowie auf die Geraderichtung.

Wechsel von Seitengängen

Die Seitengänge können beliebig miteinander kombiniert bzw. im Wechsel geritten werden.

  • Biegungswechsel: Wechsel zwischen Schulterherein und Renvers. Genick (in der Bahn) und die Hinterhand (auf dem Hufschlag) = Punktum fixum bleiben grundsätzlich gleich ausgerichtet, was sich jedoch ändert ist die Biegung (gegen und in Bewegungsrichtung) und damit der Rumpf.
    Das gleiche Prinzip gilt auch beim Wechsel zwischen Konterschulterherein und Travers.
  • Gleiche Biegung, unterschiedliche Ausrichtung: Wechsel zwischen Schulterherein und Travers oder Konterschulterherein und Renvers. In diesem Fall bleibt die Biegung auf der selben Seite.
  • Eine beliebte Übung ist auch im Schulterherein auf dem Hufschlag beginnen, nach paar Metern eine Traversale in die Bahn reiten, dann wieder paar Meter Schulterherein geradeaus reiten und je nach Platz nochmals traversieren.
  • Zum Training von Zickzack-Traversalen eignet sich folgende Übungsabfolge: im Schulterherein beginnen, paar Tritte traversieren, Pferd immer mehr gerade stellen und damit in ein Schenkelweichen wechseln, daraus paar Tritte Konterschulterherein und zurück Richtung Hufschlag traversieren, wieder gerade stellen und ins Schenkelweichen wechseln, am Hufschlag wieder ins Schulterherein und von neuem beginnen.

Übergänge in Seitengängen

Seitengänge wirken versammelnd, weil sie die Pferde dazu animieren, mehr Last aufzunehmen und ihre Hanken bzw. grossen Gelenke der Hinterbeine mehr zu beugen. Dadurch sind auch Übergänge innerhalb eines Seitengangs eine sehr wertvolle Übung. Dabei kann entweder das Tempo variiert werden (z.B. versammelter Trab und Arbeitstrab) oder auch die Gangart gewechselt werden – also im Seitengang antraben oder durchparieren. Solche Übergänge können auch gut in einem Schenkelweichen oder Übertreten (Schenkelweichen auf gebogener Linie) geritten werden. Der Seitengang oder auch das Schenkelweichen helfen, dass der Übergang versammelter (mit mehr gebeugten wie gestreckten Gelenken) ausgeführt wird, ohne dass stark mit der Hand eingewirkt werden muss.

  • teilen 
  • teilen 

Dressurreiten, Nähkästchen Dressurreiten, Kruppeherein, Renvers, Schenkelweichen, Schulterherein, Seitengänge, Travers, Traversale

Testsieger

Reithelme im Vergleich

Der Reithelm Test: Die besten Reithelme im Vergleich

Der Reithelm Test: Finde den passenden Reithelm! Die besten Reithelme im übersichtlichen Vergleich inkl. Vor- und Nachteile der einzelnen Modelle.

Steigbuegel Marken

Beste Steigbügel: Sprenger Sicherheitssteigbügel, Jin Stirrups, Lorenzini sowie weitere Steigbügel im Vergleich

Von Edelstahl bis Titan und von schwarz bis pink: Die Auswahl an Steigbügeln ist riesig! Welcher Steigbügel bieten den besten Halt und die grösste Sicherheit? Sind die teuren Modelle ihr Geld wirklich wert?

Ceecoach

Erfahrungen mit Ceecoach: Praxistest sowie Alternativen

Den Trainer direkt im Ohr: Erfahrungen mit Ceecoach, technische Daten, Vor- und Nachteile sowie Alternativen zum Bluetooth-System von Ceecoach.

Geschenktipps

Geschenke für Reiter

Kleine und grosse Geschenke für Reiter: Ob zum Geburtstag, Weihnachten oder als kleine Aufmerksamkeit – lass dich inspirieren von meinen Geschenkideen!

Einhorn Geschenke

„Ich glaube mich tritt ein Einhorn…“ Meine Top 5 der besten Einhorn-Artikel, die sich alle super als lustige Geschenke eignen.

Pflegetipps

Mauke erfolgreich behandeln

Mauke ist hartnäckig und schmerzhaft. Die besten Mittel gegen Mauke für eine erfolgreiche Behandlung und Tipps zur Vorbeugung.

Bestes-Mittel-gegen-Strahlfaeule

Die Hufe riechen übel und das Strahlhorn zersetzt sich langsam. Viele Pferde sind von Strahlfäule betroffen. Was hilft wirklich gegen Strahlfäule?

Lederreitstiefel pflegen

Wie bringt man Lederreitstiefel so richtig zum Glänzen und wieso sind Lederseife und -fett absolut tabu? Die wichtigsten Tipps für die richtige Reitstiefel-Pflege.

My favourites

Pferdevokabular Englisch Deutsch

Pferdevokabular Deutsch-Englisch

Wie sagt man Ganasche auf Englisch? Was ist die korrekte Übersetzung für Hufschmied? Die wichtigsten Pferde- und Reitsport-Fachbegriffe übersichtlich grafisch und in Übersetzungstabellen dargestellt.

Dressurbuecher

Beste Pferde- und Dressurbücher

Kurze und knackige Rezensionen der besten Dressurbücher. Von Standardwerken über kritische Schriften bis zu anschaulichen Anatomiebüchern.

Sprüchekiste

Pferdesprueche

Zitate und Pferdesprüche zum Nachdenken und Schmunzeln

Sprüche rund ums Reiten – von bekannten Reiterpersönlichkeiten, zur Ausbildung von Pferden, zum Nachdenken und Schmunzeln