Inhalte
- Reithelme im Test
- Vor- und Nachteile beliebter Modelle im Praxis-Test
- Reithelm Test 2020: Die besten Reithelme im Vergleich
- Reithelm Ratgeber: Fragen & Antworten
- Wieso ich als fortgeschrittene Reiterin einen Helm trage
- Worauf sollte man beim Reithelm-Kauf achten?
- Welchen Helm für welche Kopfform?
- Fahrradhelm vs. Reitkappe
- Wie ist es mit dem Versicherungsschutz?
- Wie oft sollte man den Helm tauschen?
- Wie pflegt man den Reithelm richtig?
- Wie bewahrt man den Helm am besten auf?
- Reithelm gebraucht kaufen – Was spricht gegen einen Occasion Reithelm?
- Besteht auf dem Turnier eine Helmpflicht?
Reithelme im Test
Teuerer ist nicht zwingend besser! Der letzte Reithelm Test der Stiftung Warentest liegt zwar bereits paar Jahre zurück, doch damals hat ein preisgünstiger Reithelm für 15 Euro besser abgeschnitten wie viele teure Markenhelme. Reithelme, welche im EU-Raum verkauft werden müssen den europäischen Sicherheitsnormen entsprechen. Daher liegt der Fokus in meinem Reithelm Test auf persönlichen Erfahrungen und Kundenbewertungen von Käufern. Zuerst werden die Vor- und Nachteile beliebter Modelle einzeln aufgeführt, anschliessend sind die Ergebnisse von meinem Reithelm Test zusammengefasst. Am Schluss findest beantworte ich allerhand Fragen, welche sich beim Kauf eines Reithelms ergeben.
Vor- und Nachteile beliebter Modelle im Praxis-Test
Günstige Einstiegsmodelle
Kerbl Carbonic
Der Kerbl Carbonic empfiehlt sich dank dem günstigen Preis als ideales Einsteigermodell.
Vorteile:
- äusserst Preiswert
- leichtes, aber trotzdem stabiles Material
- stufenlos verstellbar
Nachteile:
- das Design wirkt etwas klobig und unförmig
- das Verstellrädchen ist eher unhandlich
Busse Dijon
Der Reithelm Dijon von Busse eignet sich sehr gut für schmale Köpfe. Er ist in drei verschiedenen Farben (schwarz, navy, dunkelbraun) und Grössen (S, M, L) erhältlich.
Vorteile:
- super Preis-Leistungsverhältnis
- leicht und angenehm zu tragen
- atmungsaktives und schnell trocknendes Innenpolster (maschinenwaschbar)
- stufenlos verstellbar
Waldhausen Swing H12/H16
Cavallo Kauftipp aus dem Jahr 2013. Im Reithelm Test überzeugte der Helm die Testerinnen mit seiner ausgezeichneten Belüftung.
Hinweis: Der Waldhausen Swing H12 ist eher etwas gross geschnitten.
Vorteile:
- sehr gute Belüftung, die Feuchtigkeit verdunstet gut und das Material nimmt kaum welche auf
- stufenlos verstellbar
Nachteil:
- im Reithelm Test von Cavallo empfanden einige Testerinnen das Polster am Kinnriemen als störend
Testsieger und Kaufempfehlungen
Casco Mistrall 2
Mein persönlicher Favorit ist der Casco Mistrall. Besonders das erste Modell passt ausgezeichnet auf grosse, ovale Köpfe. Das Material ist sehr leicht, wodurch der Helm sehr angenehm zu tragen ist.
Was sind die Unterschiede zwischen dem Casco Mistrall und dem Mistrall 2? Beim Casco Mistrall 2 sorgen fächerartigen Luftablässe für eine noch bessere Belüftung. Zudem ist der Helm in vier verschiedenen Schalengrössen erhältlich, das Vorgängermodell gibt es in drei Grössen.
Vorteile:
- hervorragendes Preis-Leistungs-Verhältnis
- stufenlos verstellbar
- ausgezeichnete Belüftung dank fächerartigen Luftauslässe
- für diesen Helm gibt es ein separates Winterpaket zum Schutz vor Wind und Kälte
Busse Toulouse
Modernes Design mit hohem Schutz und Tragekomfort zeichnen den Reithelm Busse Toulouse aus.
Vorteile:
- ein sehr leichter und atmungsaktiver Helm
- stufenlos verstellbar
- dank dem herausnehmbaren Innenteil, einfach zu reinigen
Back on Track EQ3 Lynx
Das schwedische Versicherungsgesellschaft „Folksam“ hat 2018 in einem Test 15 Reithelme umfangreichen Aufpralltests unterzogen. Testsieger wurde der Reithelm EQ3 Lynx von Back on Track. Der Helm überzeugt nicht nur im Sicherheitstest, sondern hat auch ein ansprechendes Design (Aussenseite auf Wunsch in Microfaser und mit Glitzersteinen erhältlich).
Vorteile:
- bietet als einer der wenigen Reithelme auch guten Schutz bei einem seitlichen Aufprall
- einfach zu reinigen dank dem herausnehmbaren Innenteil
- stufenlos verstellbar
Uvex Perfexxion Active
Der Dauerbrenner unter den Reithelmen. 2009 wurde der Uvex Perfexxion Active von Cavallo im Reithelm Test als Testsieger gekürt. Ein schlichter Helm mit ausgezeichneter Passform, der nach wie vor oft verkauft wird.
Vorteile:
- stufenlos verstellbar
- ein sehr leichter Helm mit einer intelligenten Klimaregulation
- dank dem herausnehmbaren Innenteil äusserst einfach zu reinigen
- der Reithelm ist aufgrund seines Schnitts besonders gut geeignet für Brillenträger
- auch als sportliche Version (CC) oder edel mit Swarovski Steinen (Glamour) verfügbar
Pikeur Pro Safe Classic / Excellence
Pikeur verbindet Sicherheit beim Pikeur Pro Safe Excellence Komfort und Design.
Vorteile:
- innovative 3-Wege-Belüftungssystem für totale Luftzirkulation
- mit Memo-Schaum, der sich der Kopfform und dem Nacken perfekt anpasst
- auswechselbares, waschbares Inlet
Exklusive Modelle
Charles Owen Ayr8
Das meistverkaufte Modell der Marke Charles Owen. Charlotte Dujardin reitet mit diesem Helm von Erfolg zu Erfolg. Der Mittelteil ist in vielen verschiedenen Farbkombinationen erhältlich. Die Seiten können entweder in einem exklusiven Leatherlook-Material oder in traditionellem Microvelours bezogen werden.
Vorteil:
- ein Helm für Stilbewusste im englischen Chic
Nachteil:
- nicht geeignet für Leute, die stark schwitzen
Pikeur GPA Speed Air
Die Luxusvariante – von vielen international erfolgreichen Springreitern mitentwickelt und getragen: Der Pikeur GPA Speed Air.
Vorteile:
- mit Memo-Schaum, der sich der Kopfform und dem Nacken perfekt anpasst
- grosszügiges Belüftungssystem für heisse Tage
Nachteil:
- teuer
Reithelme für Kinder
Uvex Onyxx
Ein Kinder- und Jugendreithelm der in puncto Sicherheit und Optik überzeugt.
Der Uvex Onyxx ist im Princess und little Pony Design erhältlich (Dekor lithe shiney).
Vorteile:
- sehr leicht
- klimaregulierende Innenausstattung
- die Grösse lässt sich einfach einstellen (stufenlos)
Casco Nori
Gemäss dem Reithelm-Test von „Mein Pferd“ ist der Casco Nori ein Kinderhelm mit guter Ausstattung, der sich leicht anpassen lässt.
Vorteile:
- sehr leicht
- hohe Sicherheit durch patentierte Monocoque-Bauweise und erweiterter Nackenschutz
- die patentierte Kordelberiemung bietet optimale Einstellmöglichkeiten (stufenlos)
Reithelm Test 2020: Die besten Reithelme im Vergleich
Reithelme für Kinder
Reithelme unter 100 Euro
Nachfolgende Übersicht zeigt Reithelme unter 100 Euro.
Reithelme über 100 Euro
Nachfolgende Übersicht zeigt Reithelme über 100 Euro.
Reithelm Ratgeber: Fragen & Antworten
Wieso ich als fortgeschrittene Reiterin einen Helm trage
Als Kind bin ich immer mit Sturzhelm geritten. Doch irgendwann wurde ich nachlässig. Schliesslich war ich schon eine geübte Reiterin und meine Stute war sehr brav. Bis ich einen Unfall hatte und mit einer Gehirnerschütterung im Krankenhaus landete. Seit dann gehört der Helm für mich wieder zur Standard-Ausrüstung. Zum Glück bieten neue Reithelme eine gute Luftzirkulation und sind dadurch angenehm zu tragen.
Achtung, nichts für schwache Neven: Dieses Video zeigt eine spanische Springreiterin, die dank ihrem Reithelm einen absoluten Horror-Sturz unbeschadet überlebt hat!
Worauf sollte man beim Reithelm-Kauf achten?
Die wichtigsten Kaufkriterien
Das wichtigste Kaufkriterium ist auf jeden Fall die Sicherheit. Dafür achtest du auf die Sicherheitsnorm und das Alter – dies überprüft ihr am besten mit einem Blick auf den Aufkleber im Innern des Helmes. Selbstverständlich muss auch die Grösse passen: Der Helm darf auf keinen Fall drücken, ansonsten kriegst du davon noch Kopfschmerzen und wirst ihn nicht gerne tragen. Zudem achte ich beim Kauf eines neuen Reithelms auf ein gutes Lüftungssystem, damit man unter dem Helm nicht zu stark ins Schwitzen kommt.
EU-Sicherheitsnormen: Welche Reithelme sind sicher?
Reithelme benötigen eine CE-Kennzeichnung, damit sie im EU-Raum verkauft werden dürfen. Das CE-Kennzeichen ist jedoch kein Qualitätssiegel, sondern eine Bestätigung des Herstellers, dass der Helm nach der europäischen Richtlinie für persönliche Schutzausrüstung hergestellt wurde. Die europäischen Sicherheitsnormen werden von Zeit zu Zeit angepasst. Ende 2014 löste die VG1 die alte Norm EN 1384:2012 ab. Seit August 2017 ist die neu überarbeitete Norm, EN 1384:2017, in Kraft.
Wenn man einen Reithelm kauft, sollte man daher darauf achten, dass der Helm der letzten CE-Norm entspricht. Zudem sollte der Helm, auch wenn er noch der aktuellen Norm entspricht, nach 5 Jahren Gebrauch, spätestens jedoch nach 8 Jahren ab Herstellungsdatum, ausgetauscht werden.
Ein TÜV/GS-Zeichen bestätigt zudem die regelmässige TÜV-Kontrolle der Herstellerproduktion.
Passform & Grösse: Wie finde ich die richtige Helm-Grösse?
Nimm ein Massband und miss den grössten Kopfumfang. Leg es dazu von deiner Stirn über die Ohren und um den Hinterkopf an. Die gemessene Länge in Zentimetern (cm) entspricht der Grösse für deinen neuen Reithelm. Der Helm darf natürlich nicht drücken, sollte aber satt am Kopf sitzen und sich nicht bewegen, wenn du deinen Kopf schüttelst.
Wie ist der Helm richtig positioniert? Der Reithelm sollte waagerecht auf dem Kopf liegen. Die Stirn muss gut geschützt sein, jedoch sollte der Helm vorne auch nicht zu tief liegen, da sonst die Sicht beeinträchtigt ist.
Passform-Test: Lass den Kinnriemen offen und beuge den Kopf nach unten. Der Helm sollte dabei nicht nach vorne rutschen oder gar herunterfallen.
Viele Helme sind stufenlos verstellbar. Das ist sehr praktisch, weil du den Helm passgenau einstellen kannst und du immer Winter z. B. auch ein Stirnband darunter tragen kannst. Helme ohne stufenlose Verstellmöglichkeiten passen sich dank Memory-Schaum oder anderen Materialen perfekt deiner Kopfform an.
Damit der Helm gut passt, ist jedoch nicht allein die Grösse, sondern auch die Form ausschlaggebend. Einige Modelle passen besser auf runde, andere besser auf ovale Köpfe.
Welchen Helm für welche Kopfform?
Reithelm für ovale Köpfe
Bei einer ovalen Kopfform (schmales Gesicht) empfehle ich den Reithelm Busse Dijon, den Back on Track Lynx oder den Casco Mistrall (insbesondere das erste Modell, welches nun jedoch leider kaum mehr erhältlich ist). Bei vielen anderen Modellen drückt der Helm an der Stirn oder kippt zur Seite, weil er seitlich zu viel Spielraum hat.
Reithelm für runde Köpfe
Bei einer runden Kopfform (rundes Gesicht) passt der Uvex Suxxeed besonders gut. Interessanterweise passt der Casco Mistrall auch gut auf runde Köpfe. Dies liegt vermutlich an dem stufenlosen Drehverschluss, mit dem sich der Helm passgenau einstellen lässt.
Fahrradhelm vs. Reitkappe
Braucht mein Kind wirklich einen Reithelm oder könnte es anfangs auch den Fahrradhelm zum Reiten benutzen? Eine Frage, die sich manche Mutter stellt. Schliesslich weiss man ja nie, wie lange das Kind Freude am Reiten hat und den Fahrradhelm hat es sowieso schon. Was also unterscheidet einen Fahrradhelm von einer Reitkappe? Die Helme sehen zwar etwas unterschiedlich aus, aber schlussendlich haben sie den selben Zweck: den Kopf im Falle eines Sturzes zu schützen. Trotzdem ist Helm nicht gleich Helm. Die Helme sind auf die Risikofaktoren der jeweiligen Sportart ausgerichtet und getestet. So müssen Reithelme im Test eine stärkere Stossabsorption aufweisen, um auch einen Sturz aus grösserer Fallhöhe (ein Grosspferd hat schnell ein Stockmass von 1,70 m oder mehr) besser abzufedern. Während der Fahrradhelm grösser ausgeschnitten ist, schützt der Reithelm auch den Hinterkopf besser. Zudem werden Reithelme auch auf Durchdringungsfestigkeit (Schutz vor spitzigen Gegenständen) getestet und sollten auch bei einem Huftritt schützen. Daher macht es durchaus Sinn, zum Reiten eine Reitkappe und keinen Fahrradhelm zu tragen. Und wenn man nur einen Helm kaufen möchte, macht man es lieber umgekehrt und fährt mit dem Reithelm Fahrrad!
Wie ist es mit dem Versicherungsschutz?
Ob die Versicherung zahlt, wenn man keinen oder einen anderen Helm als eine Reitkappe trägt, hängt von der jeweiligen Versicherungsgesellschaft hab. Wer immer mit Reithelm reitet, ist auf der sicheren Seite.
Wie oft sollte man den Helm tauschen?
Die Hersteller als auch die Stiftung Warentest empfehlen den Helm alle 5 Jahre zu ersetzen. Begründung: Der Helm ist Alterungsprozessen ausgesetzt (UV-Strahlung, Wärme, Kälte etc.) und sollte daher nach mehrjährigem Gebrauch ausgetauscht werden, auch wenn keine Beschädigungen sichtbar sind. Nach einem Sturz sollte der Helm nicht mehr verwendet werden, selbst wenn keine Mängel (Risse, Löcher etc.) sichtbar sind. Denn manchmal sind Beschädigungen von aussen nicht zu erkennen, die Schutzwirkung könnte jedoch trotzdem beeinträchtigt sein.
Wie pflegt man den Reithelm richtig?
Die Aussenfläche kann mit einem feuchten Tuch (keine ätzenden Mittel verwenden, welche das Material beschädigen könnten) abgewischt und das Innenfutter kann – sofern möglich – von Zeit zu Zeit herausgenommen und gewaschen werden. Ansonsten benötigt der Reithelm keine spezielle Pflege. Wichtig ist hingegen die richtige Aufbewahrung.
Wie bewahrt man den Helm am besten auf?
Am besten lässt man den Helm nach Gebrauch an der Luft trocknen und lagert ihn danach geschützt vor Sonnenlicht – also nicht im Auto hinter der Scheibe! Meist bekommt man beim Kauf einen Stoffbeutel, der sich gut für den Transport oder die Lagerung eignet.
Reithelm gebraucht kaufen – Was spricht gegen einen Occasion Reithelm?
Da Beschädigungen nicht zwingend äusserlich sichtbar sind, sollte man besser darauf verzichten einen gebrauchten Helm zu kaufen. Man weiss nie, was der Helm schon alles „erlebt“ hat und wie er gelagert wurde. Wer einen neuen Helm kauft, ist auf der sicheren Seite. Zudem gibt es auch sehr preiswerte Modelle. Aldi verkaufte beispielsweise einen Helm für 15 Euro, welcher von der Stiftung Wartentest beim Reithelm Test 2005 mit der Note „gut“ (besser wie der GPA Pikeur Titium für über 400 Euro) ausgezeichnet wurde.
Besteht auf dem Turnier eine Helmpflicht?
Auch wenn es keine gesetzliche Helmpflicht gibt, ist das Tragen eines Reithelmes aus Sicherheitsgründen in vielen Reitställen Pflicht. In Springprüfungen wird nur mit Reithelm gestartet. Auch in der Dressur hat sich der Reithelm inzwischen durchgesetzt und viele Dressurreiter starten mit Frack und Reithelm anstelle des Zylinders – als Vorbildfunktion und zur eigenen Sicherheit. Für Junioren sowie in Prüfungen der Klasse E und A (in der Schweiz auf dem Abreiteplatz sowie in GA und JP/Materialprüfungen) ist das Tragen eines Reithelms obligatorisch.
Neben einem guten Reithelm tragen auch korrekte Reitschuhe und solide Steigbügel zur Sicherheit beim Reiten bei: Verschiedene Steigbügel im Vergleich